Nachdem der Fotograf Gunnar Geller zahlreiche Dankesbekundungen und Rückfragen von ihm »wildfremden Menschen« zu einem prominent im Stern abgedruckten Foto im Rahmen eines Nachrufes auf Frank Giering erhalten hat, hat er sich dazu entschieden, auf seiner Homepage ein paar weitere Bilder aus diesem Fotoshooting (entstanden ein paar Wochen vor dem Tod von Frank Giering) - zusammen mit einem kleinen Textbeitrag - zu veröffentlichen. Entstanden sind die Bilder im Stilwerk an der Kantstraße, direkt gegenüber der Wohnung von Frank Giering als Plan B, da für die eigentlich im Freien gedachten Aufnahmen das Wetter zu kalt und das Licht zu mauschelig war. Obwohl man jederzeit hätte rausgeschmissen werden können, hat dies Frank Giering nicht abgeschreckt. Stattdessen hat er sich bereitwillig in zufällig offen stehenden Räumen oder in Sichtweite von Überwachungskameras ablichten lassen.
Gunnar Geller beschreibt Frank Giering in seinem Blog als einen sehr freundlichen, fast schüchternen Menschen, der ihn vor allem dadurch überraschte, dass er besonders Gefallen an jenen Motiven fand, die jeder andere hätte retuschieren wollen. »Tränensäcke, da sind ja richtige Tränensäcke, das finde ich toll.«
Gunnar Geller wusste nicht viel über Frank Giering, kannte weder seine Rollen noch wusste er etwas über seine Probleme oder seine Einsamkeit. Aber es war ihm wichtig, darauf hinzuweisen, dass auch Bilder entstanden sind, die Frank Giering alles andere als düster zeigen. So hat er für seine Auswahl vor allem die fröhlichen Motive mit einem oft lächelnden Frank Giering gewählt. Auch weil sie viel besser zu der Stimmung während des Fotoshooting passten als das Bild, welches Frauke Hunfeld für Ihren Nachruf im Stern (Frauke Hunfeld, Zu ängstlich fürs Leben, in: Stern, Heft 29/2010 S. 60-64) gewählt hatte.