»Leidenschaftlicher Schauspieler, großer Melancholiker« Mit diesen Worten beginnt der Autor Massimo Rogacki seinen ausführlichen Nachruf, den die Volksstimme Frank Giering zum heutigen zehnten Todestag gewidmet hat. Ein Besuch auf dem Neustädter Friedhof, wo der Magdeburger Schauspieler seine letzte Ruhe gefunden hat, zeigt, dass Frank Giering nach wie vor unvergessen ist.
»Das Grab von Frank Giering liegt im hinteren Teil des Neustädter Friedhofs in Magdeburg. Sommerblumen blühen hier, zwei Engel bewachen die Stelle. Um sie herum sind Steine angeordnet, die mit ihren Gravuren an den heute vor zehn Jahren verstorbenen Schauspieler erinnern. An einem Gebinde hängt ein kleines Holzschild. Darauf steht: ›In Erinnerung an einen absoluten Giganten‹. Die Tafel verweist auf Gierings vermutlich intensivste Rolle. In Sebastian Schippers Regie-Erstling ›Absolute Giganten‹ von 1999 verkörpert er Floyd. Der verbringt mit seinen beiden besten Freunden eine letzte erlebnisreiche Nacht in Hamburg, bevor er am nächsten Morgen auf einem Containerschiff in die Welt hinausfährt. Im Gegensatz zu den aufgekratzten Kumpels ist er häufig in sich gekehrt. Vieles von dem, was Frank Giering ausmachte, ist in der Rolle des Floyd angelegt. Zerbrechlich wirkt er, der Blick mitunter verloren, voller Sehnsucht.«
Auch andere Erinnerungsstücke auf Frank Gierings Grab nehmen immer wieder Bezug auf diesen einen Film und dessen wohl bekanntestes Zitat. »›Es müsste immer Musik da sein. Bei allem, was du machst. Und wenn’s so richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.‹ Ein Satz aus diesem so kurzen, jedoch bleibenden Monolog ist auch auf dem Neustädter Friedhof zu lesen - nur eine von vielen Erinnerungen an einen großartigen wie tiefsinnigen Schauspieler.«